Norwegen - von Entschleunigung, Stille und Zimtschnecken
Im letzten Beitrag
habe ich euch erzählt, wie meine Cousine Julia und ich uns auf den
Weg gemacht haben… mit dem Van Richtung Norden, dem Abenteuer
entgegen. Habe von kalten Nächten und stinkenden Autos berichtet und
davon, wie gut uns schon die ersten zwei Tage in der Diesellotte
gefallen haben.
Nun stehen wir vor
dem riesigen Fährschiff und warten darauf,dass wir endlich die Rampe
hochfahren und die letzten Kilometer die uns noch von Norwegen
trennten hinter uns bringen können. Endlich ist es soweit, ein
Hafenmitarbeiter winkt uns zu und wir reihen uns in die schier endlos
wirkende Schlange von riesigen Lkws ein und mir wird etwas mulmig
zwischen diesen Fahrzeugen. Auf einer Fähre muss jeder Zentimeter
genutzt werden! Der Fährmitarbeiter steht vor mir und winkt und
winkt, dass ich noch näher an den Lkw vor mir fahren soll… gefühlt
sitze ich schon fast bei ihm im Fahrerhäuschen und schwitze dabei,
diesen Trecker unter mir langsam und kontrolliert vorwärts rollen
zulassen Aber irgendwann ist es geschafft und wir steigen aus dem Van
aus und machen uns auf den Weg nach oben.
„Ich war mal mit Mama und Papa für einen Tag in Norwegen, dabei war mir bei der Fährüberfahrt furchtbar schlecht!“, sagte ich zu meiner Cousine während wir uns einen Ãœberblick verschafften über die Geschäfte und Angebote die es auf der Fähre gab.
Diese Worte sollten mir noch lange nachhängen, denn wir hatten kaum abgelegt, da breitete sich eine kleine aber feine Ãœbelkeit in unseren Mägen aus, die während der knapp vier stündigen Ãœberfahrt mal schlimmer mal erträglicher wurde. In den Momenten wo es gar nicht mehr ging, setzten wir uns draußen aufs Außendeck… in die Dunkelheit… Bei Regen und knapp 5°C Außentemperatur wehte ein grausamer Wind. Wir hatten alles an, was wir anziehen konnten, Mütze, Schal und Kapuze so zurecht gezurrt, dass nur noch die Nase rausschaute … aneinander gelehnt hörten wir so unser Hörbuch weiter… nach 30 Minuten zitterten wir beide so, dass wir es nicht mehr aushielten und mussten wieder rein gehen. Sofort stellte sich wieder das flaue Gefühl ein… ich beschloss das Ganze einfach zu ignorieren und versuchte etwas zu schlafen, dass half mir tatsächlich die restliche Stunde zu überstehen.
„Ich war mal mit Mama und Papa für einen Tag in Norwegen, dabei war mir bei der Fährüberfahrt furchtbar schlecht!“, sagte ich zu meiner Cousine während wir uns einen Ãœberblick verschafften über die Geschäfte und Angebote die es auf der Fähre gab.
Diese Worte sollten mir noch lange nachhängen, denn wir hatten kaum abgelegt, da breitete sich eine kleine aber feine Ãœbelkeit in unseren Mägen aus, die während der knapp vier stündigen Ãœberfahrt mal schlimmer mal erträglicher wurde. In den Momenten wo es gar nicht mehr ging, setzten wir uns draußen aufs Außendeck… in die Dunkelheit… Bei Regen und knapp 5°C Außentemperatur wehte ein grausamer Wind. Wir hatten alles an, was wir anziehen konnten, Mütze, Schal und Kapuze so zurecht gezurrt, dass nur noch die Nase rausschaute … aneinander gelehnt hörten wir so unser Hörbuch weiter… nach 30 Minuten zitterten wir beide so, dass wir es nicht mehr aushielten und mussten wieder rein gehen. Sofort stellte sich wieder das flaue Gefühl ein… ich beschloss das Ganze einfach zu ignorieren und versuchte etwas zu schlafen, dass half mir tatsächlich die restliche Stunde zu überstehen.
Nachts kamen wir in
Kristiansand an und hatten uns auf dem Handy einen Parkplatz
ausgesucht, der nur 20 Minuten vom Fähranleger entfernt liegen
sollte. Nichts dolles, ein einfacher Parkplatz, aber immerhin sollte
es dort eine Toilette geben und es war ganz nah. Ich bin wirklich
keine Nachteule und war daher auch völlig müde, als wir mit der
Diesellotte endlich die Rampe runter rollten. Wir fuhren los und ich
war schlagartig wieder wach. Das wenige was wir in der Dunkelheit
sahen auf unserem Weg zum Parkplatz verschlug uns schon völlig die
Sprache… die Steilen Felswände an den Straßen und die gewundenen
Wege mit ihren spektakulären Tunneln versprachen eine atemberaubende
Landschaft.
Nach der Nacht auf
dem Parkplatz, mit Truckern als Nachbarn und viel prasselndem Regen
auf unserem Dach machte sich kurz Ernüchterung breit… wo war die
Sonne geblieben, die in Dänemark unser ständiger Begleiter war.
Naja, half ja alle nix… also fuhren wir wieder los, holten uns
einen Kaffee an der nächsten Tankstelle und fuhren Richtung Norden
aus Kristiansand raus.
Und was soll ich euch sagen, wir wurden mehr
als entschädigt für das verregnete Erwachen. Keine 50 km hinter
Kristiansand riss der Himmel plötzlich auf und wir sahen die ersten
kleinen Fjorde links und rechts vom Weg liegen. Sahen glitzerndes
Wasser, steile Felswände, Regenbögen über dem Wasser und waren
wieder sprachlos angesichts der Schönheit die sich uns da
offenbarte. Alle fünf Minuten schrie einer von uns auf und wir
suchten ständig nach einem Platz zum Anhalten um uns das Spektakel
näher anzusehen, um kurz inne zu halten und den Moment in uns
aufzusaugen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dieser Morgen einer
der glücklichsten Momente in meinem Leben war, so klein und doch so
reich. Denn wir waren einfach Glücklich in diesem Moment, Dankbar
für die Sonnenstrahlen, für diesen Augenblick, für die Möglichkeit
das hier erleben zu können… Dankbar für die Zimtschnecke in
unserer Hand und stolz dieses Abenteuer angegangen zu sein.
Ich glaube, die
Autofahrer hinter uns waren schon ganz schön genervt … aber wir
wollten uns einfach nicht hetzen lassen und einfach im hier und jetzt
leben. Der Weg war das Ziel und wir hatten nur grobe Ziele für die
nächsten Tage gefasst… wollten uns aber nicht zu sehr fest legen.
Unseren ersten halben Tag in Norwegen, kamen wir tatsächlich also
nicht furchtbar weit, denn die Landschaft war einfach zu schön und
wir hielten immer wieder am Straßenrand an.
Nachmittgas hatten
wir uns den Manafossen vorgenommen. Einen Wasserfall in der Nähe von
Dirdal. Wir machten uns auf Weg und wurden von dicken Wolken
begleitet. Auf den letzten Metern zum Wasserfall kam Julia am Steuer
ganz schön ins Schwitzen, denn der Weg war geradeso breit genug für
unsere Diesellotte und was sollten wir machen, wenn uns jetzt jemand
entgegen kam!? Die 10 Kilometer rückwärts fahren zu müssen,
erschienen uns wie ein riesiger Albtraum. Dazu hatte es wieder heftig
angefangen zu regnen, rechts von uns die Steilwand, links ein Fluss,
der dank des vielen Regens auch reichlich Wasser führte und sehr
kalt aussah.
Aber wir hatten Glück und unser Daumendrücken wurde belohnt...keiner kam uns entgegen. Auf dem Parkplatz stand nur ein einziges Auto, es gab ein kleines Klo und eine Infotafel. Dazu viel Regen! Wir beschlossen noch etwas mit unserem Aufstieg zu warten, in der Hoffnung, dass der Regen etwas nachlassen würde. Ich kochte uns ein paar Nudeln mit Tomatensoße und wir machten es uns auf unserem Bett bequem.
Aber wir hatten Glück und unser Daumendrücken wurde belohnt...keiner kam uns entgegen. Auf dem Parkplatz stand nur ein einziges Auto, es gab ein kleines Klo und eine Infotafel. Dazu viel Regen! Wir beschlossen noch etwas mit unserem Aufstieg zu warten, in der Hoffnung, dass der Regen etwas nachlassen würde. Ich kochte uns ein paar Nudeln mit Tomatensoße und wir machten es uns auf unserem Bett bequem.
Das versprochene Aufklaren am Himmel blieb fürs erste leider aus… und daher haben wir nach dem Essen das einzig sinnvolle getan...ein feines Nickerchen. Denn das ist das Beste daran, dass man seine Unterkunft immer dabei hat… du kannst wann immer du magst anhalten und ein Nickerchen halten!
Ich dämmerte vor
mich hin… das Hörbuch im Ohr, das Prasseln des Regens so schön
beruhigt auf dem Dach. Irgendwann mischte sich aber noch ein anderes
Geräusch unter, eine Glocke. Ich dachte erst in der Nähe muss wohl
ein Kirche stehen und dämmerte wieder weg. Kurz darauf wurde die
Glocke lauter und es wurde ein richtiges Geläut aus vielen Glocken.
Ich riskierte also doch mal einen Blick aus dem Fenster und sah, dass
während unseres Nickerchens eine Herde Schafe auf den Parkplatz
gekommen war und nun seelenruhig um unser Auto herum graste. Was für
ein schönes Gefühl es war, einfach so von der Natur aufgenommen
worden zu sein und das wir anscheinend keinen weiter störten.
Wir beobachteten
noch ein wenig die Schafe und stellten dann resigniert fest, dass das
Wetter wohl heute nicht mehr besser werden würde. Also Regenhose und
-Jacke an und raus in den Berg. Auf der Infotafel stand „30 Minuten
Aufstieg auf einem Wanderweg.“ Man darf sich Wanderwege in Norwegen
aber nicht so vorstellen wie in Deutschland, denn wir hangelten uns
die nächste halbe Stunde von Stein zu Stein, über steile
Felsplatten, die nur mit einer Kette als Hilfe zum Hochziehen zu
bewältigen waren. Der Regen hatte die Angelegenheit nicht leichter
gemacht, aber ich habe mich gefühlt wie eine echte Abenteurerin, die
dem Wetter und der Natur trotze.
Oben angekommen
wurden wir für unsere Anstrengungen belohnt, denn der Manafossen war
wirklich beeindruckend, wie er sich da vor uns in die Tiefe stürzte!
Und auch hier lobe ich mir wieder die Nebensaison, denn wir waren
ganz alleine dort oben… wo sich im Sommer wahrscheinlich gerne
mehrere 100 Leute gleichzeitig tummelten. Das waren mir die kalten
Nächte doch Wert. Und wie wir so dort oben standen und die
Naturgewalt auf uns wirken ließen, hörte es auf zu regnen und der Moment war ganz allein unserer.
Weiter ging es
Richtung Lysefjord, denn dort wollten wir am nächsten Tag zum
Preikestolen hoch wandern. Wir hatten uns wieder auf unsere App
verlassen und dort nach vielem hin und her einen Campingplatz in der
Nähe des Fjords gefunden, den wir ansteuern wollten. Ihr müsst
wissen, wir hatten mittlerweile Oktober und die meisten Campingplätze
hatten nur bis zum 31.09. auf, da ab dann kaum noch jemand kam, weil
es einfach zu kalt wurde. Wir hatten also schon mehrere Plätze
angefahren, die einfach geschlossen waren. Es war natürlich schon wieder
dunkel, als wir endlich an dem Ort ankamen, von dem wir uns einen
Parkplatz zum Schlafen versprachen. Es folgte die einzige
Situation auf unserer Reise, in der ich KURZ ein wenig Angst hatte und
natürlich auch hier wieder so getan habe, als hätte ich die
Situation völlig im Griff.
Wir fuhren auf einer
kleinen Nebenstraße von der einzig großen Straße in diesem Ort.
Waren am Bowlingcenter an der Ecke abgebogen und das Navi sagte uns,
dass in 400m unser Ziel auf der linken Seite sein sollte. Mit uns
gemeinsam war ein Kombi abgebogen, der nun schon die ganze Zeit
hinter uns her schlich, obwohl er locker einfach an uns hätte vorbei
fahren können. Ich bog links in die Einfahrt des vermeintlichen
Campingplatzes ab, der Kombi auch. Nun wurden wir doch leicht nervös.
Ich fuhr einmal im Kreis auf den Parkplatz des Platzes und der Kombi
im Schneckentempo genau hinter uns. Nirgends brannte Licht in den Fenstern, der Platz lag stockdunkel da. Okay… Julia war stark nervös
und ich konnte auch das mulmige Gefühl im Bauch nicht länger
leugnen. „Wir halten hier jetzt nicht an!“, meinte Julia noch.
Aber was sollte ich machen?!? Ich wollte auch nicht mit quietschenden
Reifen vom Hof fahren und es gab in einer Stunde Umgebung keinen
anderen Campingplatz als diesen. Wir hielten die Diesellotte also an
und der Kombi hielt hinter uns. Kurz passierte nichts. Dann gingen
die Lichter am Wagen hinter uns aus und jemand stieg aus. Julia war
auf dem Sprung zum Messer, dass wir von meinem Onkel für den Notfall
mitgenommen hatten. Auch mir pochte das Herz bis zum Hals…
Was soll ich sagen,
ganz netter Typ… wollte uns nur erklären, dass der
Campingplatzbesitzer da vorne im Bowlingcenter arbeitet und wir,
falls wir auf den Preikestolen wandern möchten auf die
Wettervorhersagen achten sollen, da es dort oben in den letzten Tagen
zu Ãœberschwemmungen gekommen war.
…
Wir nickten, lächelten und machten das Fenster wieder hoch… Atmeten einmal tief
durch und lachten uns dann kaputt.
Wir hatten auch mit
diesem Platz nach anfänglichen Schwierigkeiten super Glück und
sogar einen beheizten Aufenthaltsraum für uns alleine. Aber ein
bisschen was von dem Schrecken ist mir wohl doch im Hinterkopf
geblieben, denn es war die einzige Nacht in der ich nicht ruhig
durchschlief, nachts aufwachte und komische Geräusche hörte, von
denen ich mir sicher war, dass sie von einem fetten Elch stammten,
der im Wald direkt neben unserem Auto stand….
...
Natürlich musste
ich genau in dieser Nacht raus aufs Klo ... um 4 Uhr … Julia schlief…
der Elch röhrte…
Aufbruch in ein Abenteuer - von Sorgen, Träumen und Meeresduft
Am Anfang war da
diese Idee… Mal etwas Anderes machen… Sich etwas trauen und aus
dem Alltag ausbrechen. Ich hatte mir überlegt mir selber zu
beweisen, dass ich auch ohne Hilfe gut alleine zurecht komme, mir
selber zuzutrauen mit einem großen Auto durch fremde Länder zu
fahren und mit nur Wenig zufrieden zu sein. Daraus entstand die etwas
konkretere Idee mir einen Van zu mieten und mich auf den Weg nach
Norwegen zu machen. Ich hatte tatsächlich erst überlegt diese Reise
alleine anzutreten, doch als ich meiner Cousine davon erzählte, war
sie Feuer und Flamme, versuchte Urlaub für die Zeit im Oktober zu
organisieren und so wurde aus meinem Solotrip ein Mädelstrip, auf
den wir uns von da an die nächsten acht Wochen unfassbar freuten.
Ich selber machte
mir darum Sorgen, ob ich das große Auto fahren konnte, ob es nicht
zu kalt wird, ob ich mit dem wilden Campen klar kommen würde… Das
alles hätte ich natürlich niemals zugegeben im Vorhinein und wenn
mich jemand fragte, ob ich denn nicht Angst hätte oder mir Sorgen
machen würde, winke ich ab: „Ach Quatsch, was soll denn schon
passieren!?“
Worüber ich mich
allerdings tatsächlich nie Sorgen gemacht hatte während unserer
Zeit der Vorfreude und Planung war unsere Sicherheit… Ich meine,
komm schon… wir sind nach Norwegen gefahren und nicht in ein
Krisengebiet. Erst als wir schon unterwegs waren, erzählte mir
Julia wie viele sie darauf angesprochen hätten, ob es denn nicht
gefährlich ist, wenn wir alleine ohne Männer fahren… aber da
dachte ich dann: „Jetzt erst recht!“ Ich würde aber lügen,
würde ich behaupten, dass diese Gedanken danach nicht hin und
wieder in meinem Kopf herumgegeistert sind.
Es war das letzte
Wochenende im September, als wir uns endlich auf den Weg machten.
Wir haben uns die
Diesellotte, die früher einmal als Krankentransportfahrzeug beim
roten Kreuz gedient hat, über die Plattform PAUL CAMPER gemietet.
Von Anfang an waren wir verliebt in das alte Schätzchen, mit all
seinen Macken. Dem nicht funktionierenden zweiten Gang, dem Geruch
nach faulen Eiern und dem Treckersound beim Starten des Transporters,
um nur mal einige davon zu nennen.
Dieses Gefühl von
Freiheit, als wir das Auto starteten, unseren Männern und unserer Familie im Rückspiegel zuwinkten und uns knatternd auf den Weg
Richtung Norden machten, war einfach überwältigend. Wir sprudelten
gerade zu vor Energie und dieses Kribbeln im Bauch werde ich nie
vergessen. An diesem ersten Tag hieß es erst mal Kilometer reißen,
denn wir wollten die erste Nacht unbedingt schon am Meer verbringen.
Also Zähne zusammen beißen und der Diesellotte ihr
Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h abverlangen. Es war herrlich,
denn wir fuhren bei strahlend blauem Himmel dem Abenteuer Vanlife
entgegen. Gute Musik brachte uns fröhlich durch den Tag und als der
Himmel sich langsam orange und rot verfärbte, hätte ich schreien
können vor Glück, denn ich fühlte schon tief im Inneren, dass das
richtig gut wird!
St. Peter Ording
hieß das erste Ziel und wir kamen im Dunkeln an. Wir hatten uns
vorher nicht darum gekümmert, wo wir schlafen werden und mit der App
„park4night“ suchten wir uns jeden Abend aufs Neue einen
Standort. In Deutschland ist nichts mit wild Campen, daher suchten
wir einen Campingplatz in Nähe des Strandes und konnten dort die
erste Nacht verbringen. Außentemperatur waren 10 Grad, wir hatten
zwar Schlafsäcke dabei, wollten aber fürs erste bei den Bettdecken
bleiben.
Am nächsten Morgen duschten wir schnell und packten unsere Sachen, denn wir hatten nicht vor lange dort zu bleiben. Wir wollten so gerne an unserem ersten Morgen am Strand frühstücken und dafür ist St. Peter Ording einfach perfekt, denn du kannst (für eine ordentliche Gebühr natürlich) mit deinem Auto direkt auf den Strand fahren.
Es war herrlich…
Wind, Sonne, Möwen und viel Ruhe und Platz… Wir bereiteten uns
Porridge zu, aßen eine Zimtschnecke (dies sollte ein tägliches
Ritual werden) und schauten lange aufs Meer hinaus. Welch fulminanter
Start für diese Reise…
Na dann wollen wir
mal nach Dänemark
Ich weiß nicht wie
es euch geht, aber sobald ich die dänische Grenze überschreite,
breitet sich in mir immer automatisch eine innere Ruhe aus. Das war
schon als Kind so und hat sich seit dem nicht geändert. So ging es
mir auch dieses Mal. Die Landschaft von Dänemark erinnert mich an
zahlreiche wunderschöne Urlaube aus meiner Kindheit und ein Gefühl
von Heimat breitet sich in meinem Herzen aus. Wir fuhren an der
Ostküsste hoch und legten eine ausgedehnte Mittagspause in Höl ein,
dem Ort an dem die Familie meines Mannes oft Urlaub macht, setzten uns in die Sonne auf einen Steg und genossen den Augenblick völliger
Ruhe.
Bis wir unser
Nachtlager aufschlagen konnten, mussten wir aber noch ein paar
Kilometer hinter uns bringen , denn am nächsten Abend wartete die
Fähre auf uns und wir wollten am nächsten Tag nicht hetzen müssen.
Also ging es weiter mit unserem kleinen Trecker, immer weiter
Richtung Norden, die frische Meeresbrise in den Haaren und die
Sonnenstrahlen auf der Haut. Die Sonne sank westlich von uns langsam
und wir suchten uns mit der App einen Stellplatz für unsere zweite
Nacht. Tatsächlich hatten wir richtig Glück und fanden einen
Stellplatz für Wohnmobile mit Strom und Sanitäranlagen direkt an
einem kleinen Hafen und hatten ihn auch noch für uns ganz alleine. Ein Hoch auf die Nebensaison.
Die Nacht sollte verdammt schattig werden, die sternenklaren Nächte
waren wunderschön, versprachen aber auch immer Temperaturen um die
Null Grad! Meine Nachtgarderobe sah also wie folgt aus :
Langarmshirt, Wollpulli, Jogginghose, Socken, Wollsocken und bis
sich das Bett angewärmt hatte auch noch eine Wollmütze. Wir sind
allerdings bei unseren Bettdecken geblieben und haben uns darüber
noch eine Kuscheldecke gepackt. Und ob ihr es glaubt oder nicht,
haben wir die ganze Nacht über geschlafen wie ein Baby und nicht
gefroren.
Morgens haben wir
die Rücktüren unseres Transporters geöffnet und die Aussicht auf
den morgendlichen Hafen genossen. Die Nasen waren kleine Eiszapfen,
aber der Rest war kuschelig warm unter den Decken. Wir konnten diese
Harmonie in vollen Zügen genießen und vielen in eine Art Trance,
während wir auf das Meer hinaus schauten, eine Mischung aus
Zufriedenheit und leichtem Unglauben über die Schönheit des Einfachen.
Unser Weg führte
uns weiter durch das schöne Dänemark, der Nordspitze entgegen.
Unsere Fähre sollte abends abfahren, aus Hirtshals rund 40 Minuten
vom wunderschönen Skagen entfernt. Dort treffen sich Nord- und Ostsee
und bieten ein schönes Schauspiel an dem Punkt, wo die Wellen
aufeinander treffen. Daher konnten wir es uns natürlich nicht nehmen
lassen und statteten Skagen einen kurzen Besuch ab. Dort wanderten wir den Strand entlang, genossen den Wind um unsere
Nasenspitzen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Wir
redeten darüber, wie gut der Start in dieses Abenteuer geklappt hat
und was als Nächstes auf uns zu kommen wird. Denn wenn wir mal ganz
ehrlich sind, waren wir beide ganz schön aufgeregt vor der
Fährüberfahrt am Abend. Dieses Kribbeln machte sich wieder im Bauch
breit und jede hing so ihren Gedanken nach.
Wir machten uns sehr
pünktlich auf den Weg, denn man sollte zwei Stunden vorm Ablegen des
Schiffs am Hafen sein und wir wollten nicht zu spät kommen. So
standen wir ab 18 Uhr am Hafen, eingereiht mit vielen Wohnmobilen,
Lkws und Autos, die alle mit uns gemeinsam nach Norwegen fahren
wollten. Wir nutzen die Zeit um Gedanken nachzuhängen, von Norwegen
zu träumen und ein Hörbuch zu hören. Gut, dass wir die Zeit noch
mal zum Kräfte sammeln genutzt haben, denn das sollten wir später noch
gut gebrauchen können.
Für heute werde ich
aber erst mal Schluss machen und euch bald mehr über Norwegen
erzählen, denn so viel kann ich euch schon mal verraten, wir wurden
mehr als belohnt für die holprige Überfahrt nach Kristiansand :-)
Sansibar trough my Phone
Wer bei diesem Beitrag einen ähnlich ausführlichen Bericht wie beim Beitrag über unsere Reise auf dem Festland hofft, den muss ich leider direkt in den ersten Zeilen enttäuschen.
Wir hatten uns ja
schon von Anfang an vorgenommen die vier Tage so viel wie möglich zu
lesen, zu entspannen und am Strand herumzuliegen. Vielleicht wollten
wir einen Ausflug nach Stonetown machen, uns das Geburtshaus von
Freddie Mercury anschauen oder die vielen Essensstände testen, die
an jeder Ecke in der Stadt stehen.
Unsere Ankunft auf
der Insel war dann etwas holprig. Nach einem rasanten Flug, auf dem
wir schwören könnten, beim steilen Start kurz ohnmächtig geworden
zu sein, landeten wir um 19 Uhr im dunkeln auf der kleinen Insel vorm
Festland und waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu
haben. Vor dem Flughafen warteten dann schon Leute mit meinem Namen
auf einem Schild und wir dachten kurz: „läuft doch!“ Fünf Mann
fühlten sich gleich bemüßigt auf uns zuzustürzen, nachdem wir uns
zu erkennen gegeben hatten und rissen uns die Koffer aus der Hand.
Wir liefen ihnen hinter her, kreuz und quer über den Parkplatz und
als wir uns schon fast sicher waren, dass sie vergessen hatten wo das
Auto steht, kamen wir an einen klapprigen, alten SUV. Ich dachte:
„Prima, da passt wenigstens unser Gepäck gut rein.“ Beim
aufmachen der hinteren Tür habe ich dann aber festgestellt, dass der
ganze Kofferraum voll mit großen, orientalischen Sitzkissen war, die
schon bis auf dir Rückbank überquollen und auch auf dem
Beifahrersitz lag noch ein Sitzkissen. „Psst...Maxi...hast du das
gesehn? Wo soll denn unser Gepäck hin?“ Ich war wirklich
skeptisch, aber der Fahrer meinte nur „no worries!“ und nach zehn
Minuten Koffer-Tetris hatte er dann tatsächlich alles verstaut und
wir konnten uns auf den Weg machen. Das Auto machte komische
Geräusche, es roch furchtbar nach nassem Hund und der Fahrer
schimpfte die ganze Zeit leise vor sich hin. Wir fuhren eine
Dreiviertelstunde kreuz und quer durch Stonetown, die dunkelsten
Ecken und Gässchen, unser Fahrer sprach dauernd irgendwelche Leute
auf der Straße an und telefonierte durchgehend mit jemandem.
Währenddessen erklärte er uns wie wenig er geschlafen hat die
letzten Tage, dass er nie frei hat und es nicht richtig ist, dass er
noch andere Sachen erledigen muss, wo er doch eigentlich nur uns
abholen möchte. Wir hatten anscheinend endlich den Richtigen
gefunden und der Fahrer konnte einen ominösen Brief an ihn
überreichen. Wer nun denkt, ab jetzt geht‘s ja nur noch eben zum
Hotel, der irrt...denn es folgten 1,5 Stunden Horrorfahrt quer über
die Insel, denn ich wusste dann warum er es nicht mag im Dunkeln zu
fahren. Die Autos und LKWs die uns entgegen kamen, hatten entweder
kein Licht oder Fernlicht an. Man konnte nichts erkennen, überall
saßen Leute im Stockdunklen am Straßenrad oder fuhren auf Räder,
die man erst 5 Sekunden vorher erkennen konnte. Dazu war die Sicht
des Fahrers durch Kissen und Gepäck stark eingeschränkt und wir
hatten dauernd Angst, dass die Müdigkeit ihn übermannt und er am
Lenkrad einschläft. Bei jedem Speedbump schimpfte er wie ein
Rohrspatz und machte allgemein einen sehr überforderten Eindruck.
Als wir dann nach über zwei Stunden Fahrt am Hotel auf der anderen
Seite der Insel ankamen waren wir nicht nur dank der Temperaturen
schweißgebadet und haben uns geschworen diesen Weg nur noch einmal
auf uns zu nehmen und zwar wenn wir zurück zum Flughafen müssen.
Daher sind wir die
viert Tage auf der Anlage und in der nahen Umgebung geblieben, was
wirklich nicht das schlechteste war, denn wir hatten eine Unterkunft
direkt am Strand und nebenan eine tolle Beachbar, in der man es
wirklich gut aushalten konnte. Es hätte uns also schlechter treffen
können, aber ich kann quasi nichts über die Insel sagen, denn wir
haben nicht viel gesehen. Was ich sagen kann ist, dass das Meer
einfach unglaublich schön klar und warm war und ich noch nie so
einen weißen, feinen Strand gesehen habe. Also, wenn ihr euch ein
Bild von Sansibar machen wollt, müsst ihr doch leider selbst hin
fahren, aber ein paar Bilder wollte ich hier doch gerne mit euch
teilen.
#fernweh
Auf Safari in Tansania
Nach unserer Reise nach Neuseeland im vergangenen Jahr hatten wir uns für unsere Flitterwochen diesen Sommer wieder eine größere Reise vorgenommen. Die ersten Ãœberlegungen gingen immer Richtung Bali, doch als dann Anfang dieses Jahres der Vulkan aktiv wurde und stetig drohte auszubrechen, haben wir unser Reiseziel noch einmal überdacht. Es war uns einfach zu unsicher und so suchten wir nach einer Alternative. Mein Mann ist ein großer Afrikafan, seit seiner Reise nach Namibia vor fast 10 Jahren. Ich war noch nie in einem afrikanischen Land, also warum nicht?! Nun ging es aber mit der Frage weiter, welches der vielen schönen Länder Afrikas sollte es werden? Ich war von Anfang an für Tansania, denn dort ist das Wetter auch m afrikanischen Winter ganz angenehm und gleichzeitig ist dort auch Trockenzeit. In meiner Kindheit war DER Kinderfilm für mich „Der König der Löwen“ und ja, das war auch ein Grund für mich nach Tansania zu fahren und auf jeden Fall die Serengeti auf der Route zu haben.
Wir entschieden uns
schließlich für die Route: Arusha – Moshi – Mto Wa Mbu –
Serengeti – Ngorongoro – Arusha
Mitte Juli ging es
dann für uns von Düsseldorf aus los und wir machten uns mit
Emirates auf den Weg nach Dubai und von da aus nach Dar el Salam, der
Hauptstadt von Tansania. Mit dem Buschflieger, einer schönen
Propellermaschine mit ca. 40 Sitzen, ging es dann weiter zum Ziel
unserer Flugreise: Arusha Airport. Dort anzukommen war schon erst mal
das erste Abenteuer, denn der Airport besteht einfach aus einer
Wellblechhütte und der „pole pole“-Lounge, was so viel heißt
wie die „langsam langsam“-Lounge. Sicherheitskontrollen und Pass
anschauen?! Völlig überbewertet und so standen wir innerhalb einer
Minute auf der anderen Seite der Wellblechhütte und waren in
Tansania! Wir wurden sofort von Taxifahrern in Beschlag genommen, die
unsere Koffer nahmen und uns zu ihrem Auto brachten. Ich muss zugeben
mir war nicht ganz wohl bei der Sache, aber wir ließen uns treiben
und glaubten an das Gute. Der Taxifahrer brachte uns in die
Innenstadt zu unserer Autovermietung, wo wir unser Auto abholen
sollten, dass wir von Deutschland aus gebucht hatten.
Und da fing das
Schlamassel an!
Die Dame hinterm
Schreibtische fragte uns ganz nett, wo in Tansania wir denn überall
hin wollten und als wir ihr unsere Route erklärten sie uns ganz
nebenbei: „Sorry, dann kann ich Ihnen dieses Auto leider nicht
geben, denn Sie dürfen damit nicht in die Nationalparks!“ Der
ersten Schockstarre folgte kurze Verzweiflung und Ratlosigkeit. Denn
wir hatten tatsächlich im Frühjahr schon einmal das Auto umgebucht,
da wir bei der ersten Buchung im Vertrag diese Klausel gefunden
hatten, im Zweiten aber nichts davon zu lesen war. Die Dame in der
Autovermietung war sehr nett und erklärte uns, dass das leider in
bestimmten Ländern immer wieder vor kommt. Sie konnte uns aber auch
leider kein alternatives Auto anbieten und so brachte uns einer ihrer
Fahrer in die erste Lodge in Arusha und wir hatten dort 48h Zeit ein
Auto zu finden, dass uns unsere Reise ermöglichte.
Es hat uns einige
Stunden gekostet und eine sehr schlaflose Nacht mit vielen Sorgen und
1000 Szenarien wie das ganze Enden könnte. Ende vom Lied war, dass
wir die beste Entscheidung in unserem ganzen Urlaub getroffen haben
und das Schicksal uns den besten Fahrer in ganz Afrika beschert hat.
Wir hatten nämlich auf vielen Seiten recherchiert, dass es einem
doch sehr ans Herz gelegt wurde, diese Reise (und vor allem die
Nationalparks) mit einem Fahrer zu unternehmen und nicht selber zu
Fahren. Rückwirkend wirklich ein sehr guter Tipp, denn man hätte
niemals so viele Tiere gesehen, wäre 1000 Tode gestorben bei diesen
grottenschlechten Straßen und dem noch schlimmeren Verkehr. Das
unser Auto (ein Toyota Land Cruiser) das Ganze ohne Panne und in
einem Stück überstanden hat grenzt an ein Wunder!
Nun aber genug der
Jammerei, denn wir haben es ja geschafft unsere Tour starten zu
können und begonnen haben wir am Kilimanjaro mit Lodge in den Bergen
von Moshi. Die Lodge war der Hammer, mit großer Holzterrasse über
einem Flusslauf und bei klarem Wetter einer einmaligen Sicht auf den
Kilimanjaro (Kaliwa Lodge). Wir hatten in jeder Unterkunft immer zwei
Nächte gebucht, so dass wir immer einen ganzen Tag an einem Ort
hatten und ihn erkunden konnten. Wir hatten eine Tagestour gebucht,
die uns zu erst in ein kleines Dorf auf ca. 1500m am Kilimanjao
führte. Dort wurden uns unterirdische Höhlen gezeigt in dem sich
früher die Einwohner des hier ansässigen Stammes vor den
Massai-Kriegern versteckten. Gleichzeitig war dieser Ort eine kleine
Kaffeeplantage und wir durften selber Kaffeebohnen häuten, rösten
und stampfen. Selbst gemachter Kaffee, der sogar mir schmeckte,
obwohl ich normalerweise noch nicht mal den Geruch von Kaffee mag.
Verrückt! Danach ging es noch quer durch den Dschungel zu einem
wunderschönen Wasserfall und wer mich kennt, weiß wie Glücklich
ich an diesen Orten bin. Egal wie, ein Wasserfall hat immer etwas
magisches!
Der nächste Halt
führte uns nach Mt Wa Mbu und wir fuhren in den wunderschönen
Tarangire Nationalpark, der Heimat der Elefanten wie uns erzählt
wurde. Und der Name war wirklich Programm. Wir haben unheimlich viele
Elefanten-Gruppen gesehen und die meisten davon aus direkter Nähe.
Jetzt machte sich das hochklappbare Dach unseres Geländewagens
wirklich bezahlt. Tarangire ist ein sehr überschaubarer
Nationalpark, den man gut an einem halben Tag erkunden kann. In den
paar Stunden haben wir wirklich viele verschiedene Tiere gesehen und
waren sehr beeindruckt von unserem ersten Game Drive.
Am folgenden Tag
ging es mit dem Rad die Umgebung erkunden. So kann man am ehesten das
„Hinterland“ hinter der einen Hauptstraße erkunden, die jede
Stadt hat und sehen wie die Menschen hier leben. Wir sind durch die
viele Bananenplantagen gefahren, in denen ich mich ohne Guide sofort
verirrt hätte und waren beeindruckt wie und vor allem schnell
Bananen wachsen. Dann ging es noch mit dem Rad zum Lake Manyara,
durch kleine Herden von Gazellen und Affen um die Flamingos und
Pelikane zu sehen. Nochmal ein ganz anderes Gefühl, als im Auto zu
sitzen.
Und dann...dann ging
es endlich in die Serengeti!
Ihr könnt euch
nicht vorstellen, was das für ein tolles Gefühl ist. Natürlich ist
das Zentrum mittlerweile total touristisch und es wimmelt nur so von
Autos. Dafür haben wir aber auch innerhalb eines halben Tages so
viel gesehen, dass man das vielleicht auch einfach akzeptiert. Aber
wenn es dann später wird, die Sonne langsam tiefer steht und die
ganzen Tagestouristen sich auf den Weg aus dem Park raus machen, dann
spürt man wieder ein Stück dieser Wildnis. Wir hatten eine Lodge
gebucht innerhalb des Park und mussten uns daher ganz schön ran
halten diese vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Es ist
nämlich nur von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr erlaubt in den National Parks
zu fahren und das auch aus gutem Grund! In der Finsternis kannst du
die Hand vor Augen nicht sehen und die ganzen Tiere die umherlaufen
und die Raubtiere, die mit ihrer Jagd beginnen könnten dir ungesehen
vors Auto laufen. So bretterten wir also im Affentempo über die
Waschbrettpisten mit einem Fahrer, der locker eine Rallyekarriere
hätte starten können, um noch rechtzeitig in der Lodge anzukommen.
Max und ich standen dabei im Auto, hielten die Nasen in die
afrikanische Luft und ließen die tiefer werdende Sonne in unsere
Gesichter scheinen. Hin und wieder stand unvermittelt eine Giraffe
neben uns oder eine Herde Gnus lief über den Weg. DAS war für mich
das echte Afrika.
Mit ein wenig
Verspätung, die uns aber zum Glück nachgesehen wurde kamen wir dann
in der Lodge an und konnten unseren Augen nicht trauen. Die 5 Sterne
Unterkunft war wirklich vom Feinsten und sehr luxuriös. Pool und
Restaurant mit Blick auf die offene Weite der Serengeti, die „Zelte“
waren kleine Paläste mit Bädern die jedes Hotel in den Schatten
stellten und nachts konnte man die Hyänen lachen hören (MbalagetiLodge).
Auch die restliche Zeit in der Serengeti war uns das Schicksal wohl gesonnen und wir sahen viele Tiere. Auf dem Rückweg aus der Serengeti raus bekam ich dann auch endlich das gewünschte große Löwenmännchen zu Gesicht (Simba lebt!).
Die Serengeti grenzt
direkt an den Ngorongoro-Nationalpark und den darin liegenden Krater.
Es ist wirklich unvorstellbar, das diese riesige Fläche einmal ein
einziger Vulkan war, dessen Asche die Serengeti formten und sie zu
der flachen, grasbewachsenen Ebene machte, die sie heute ist. Im
Krater selber ist herrscht ein ganz anderes Klima, wie wir schnell
feststellen mussten. Also: den dicken Pulli an, Jacke raus und sich
den Wind und die Nase pusten lassen. Man könnte es auch wegen der
Landschaft schnell mit der Nordsee verwechseln, wenn nicht überall
die Strauße stehen würden und hin und wieder einen Hyäne deinen
Weg kreuzen würden. Ich hatte diese Tiere bis jetzt immer nur
gehört, aber nun, da ich sie gesehen hatte, fühlte ich mich nachts
nicht mehr so unsicher (Auch wenn unser Fahrer steif und fest
behauptete, dass in der folgenden Nacht eine Hyäne DIREKT neben
unserem Zelt gewesen sein muss). Im Ngorongoro Krater hofften wir
darauf den letzten der Big Five zu sehen, das Nashorn. Dies war das
einzige Mal, dass das Schicksal nicht 100 Prozentig auf unserer Seite
war, denn das einzige Nashorn, das wir sahen, lag ca. 200m von uns
entfernt im Gras und man konnte nur zwei wackelnde Ohren ausmachen…
aber naja… besser als keins oder?!
Von unserer
Zelt-Lodge in Ngorongoro fuhren wir dann noch am nächsten Tag in den
Lake Manyara National Park, den wir zuvor auf der anderen Seite mit
dem Rad erkundet hatten. Auch hier hatten wir wieder viel Glück,
sahen Elefanten, Giraffen, Löwen und Flamingos. Was für ein schöner
letzter Tag auf Safari, denn dieser Game Drive sollte unser letzter
sein.
Am nächsten Tag
brachte uns „Dan the Man“ wie wir unseren Fahrer immer nannten
zurück nach Arusha und wir verbrachten einen sehr entspannten Tag
mit viel lesen und Karten spielen, denn so wunderschön diese ganzen
Tage auf Safari auch waren so anstrengend waren sie auch auf der
anderen Seite! Man sollte nicht unterschätzen, wie sehr dich diese
ganzen ruckeligen Pisten auslaugen und wie anstrengend es auf Dauer
ist die ganze Zeit deine Umgebung abzusuchen um Tiere zu finden.
Und so ging es nach
12 Tagen auf dem Festland Tansanias und vielen Tagen auf Safari für
uns mit dem Flieger rüber nach Sansibar, wo wir auf viel
Entspannung, schöne Strände und viel Zeit zum Lesen hofften.
Aber davon bald
mehr...
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My Living Spree ist ein Mode und Lifestyle Blog der im Januar 2014 ins Leben gerufen wurde um die vielen bunten Dinge, die das Leben uns bereit hält, mit anderen zu teilen. Es dreht sich hier darum, wie ich mich fit halte, Mode und Beauty, neue Rezepte sowie meine große Leidenschaft das Reisen und all die anderen Themen, die mich beschäftigen.
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