Norwegen - von Entschleunigung, Stille und Zimtschnecken
22:01
Melissa
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Im letzten Beitrag
habe ich euch erzählt, wie meine Cousine Julia und ich uns auf den
Weg gemacht haben… mit dem Van Richtung Norden, dem Abenteuer
entgegen. Habe von kalten Nächten und stinkenden Autos berichtet und
davon, wie gut uns schon die ersten zwei Tage in der Diesellotte
gefallen haben.
Nun stehen wir vor
dem riesigen Fährschiff und warten darauf,dass wir endlich die Rampe
hochfahren und die letzten Kilometer die uns noch von Norwegen
trennten hinter uns bringen können. Endlich ist es soweit, ein
Hafenmitarbeiter winkt uns zu und wir reihen uns in die schier endlos
wirkende Schlange von riesigen Lkws ein und mir wird etwas mulmig
zwischen diesen Fahrzeugen. Auf einer Fähre muss jeder Zentimeter
genutzt werden! Der Fährmitarbeiter steht vor mir und winkt und
winkt, dass ich noch näher an den Lkw vor mir fahren soll… gefühlt
sitze ich schon fast bei ihm im Fahrerhäuschen und schwitze dabei,
diesen Trecker unter mir langsam und kontrolliert vorwärts rollen
zulassen Aber irgendwann ist es geschafft und wir steigen aus dem Van
aus und machen uns auf den Weg nach oben.
„Ich war mal mit Mama und Papa für einen Tag in Norwegen, dabei war mir bei der Fährüberfahrt furchtbar schlecht!“, sagte ich zu meiner Cousine während wir uns einen Ãœberblick verschafften über die Geschäfte und Angebote die es auf der Fähre gab.
Diese Worte sollten mir noch lange nachhängen, denn wir hatten kaum abgelegt, da breitete sich eine kleine aber feine Ãœbelkeit in unseren Mägen aus, die während der knapp vier stündigen Ãœberfahrt mal schlimmer mal erträglicher wurde. In den Momenten wo es gar nicht mehr ging, setzten wir uns draußen aufs Außendeck… in die Dunkelheit… Bei Regen und knapp 5°C Außentemperatur wehte ein grausamer Wind. Wir hatten alles an, was wir anziehen konnten, Mütze, Schal und Kapuze so zurecht gezurrt, dass nur noch die Nase rausschaute … aneinander gelehnt hörten wir so unser Hörbuch weiter… nach 30 Minuten zitterten wir beide so, dass wir es nicht mehr aushielten und mussten wieder rein gehen. Sofort stellte sich wieder das flaue Gefühl ein… ich beschloss das Ganze einfach zu ignorieren und versuchte etwas zu schlafen, dass half mir tatsächlich die restliche Stunde zu überstehen.
„Ich war mal mit Mama und Papa für einen Tag in Norwegen, dabei war mir bei der Fährüberfahrt furchtbar schlecht!“, sagte ich zu meiner Cousine während wir uns einen Ãœberblick verschafften über die Geschäfte und Angebote die es auf der Fähre gab.
Diese Worte sollten mir noch lange nachhängen, denn wir hatten kaum abgelegt, da breitete sich eine kleine aber feine Ãœbelkeit in unseren Mägen aus, die während der knapp vier stündigen Ãœberfahrt mal schlimmer mal erträglicher wurde. In den Momenten wo es gar nicht mehr ging, setzten wir uns draußen aufs Außendeck… in die Dunkelheit… Bei Regen und knapp 5°C Außentemperatur wehte ein grausamer Wind. Wir hatten alles an, was wir anziehen konnten, Mütze, Schal und Kapuze so zurecht gezurrt, dass nur noch die Nase rausschaute … aneinander gelehnt hörten wir so unser Hörbuch weiter… nach 30 Minuten zitterten wir beide so, dass wir es nicht mehr aushielten und mussten wieder rein gehen. Sofort stellte sich wieder das flaue Gefühl ein… ich beschloss das Ganze einfach zu ignorieren und versuchte etwas zu schlafen, dass half mir tatsächlich die restliche Stunde zu überstehen.
Nachts kamen wir in
Kristiansand an und hatten uns auf dem Handy einen Parkplatz
ausgesucht, der nur 20 Minuten vom Fähranleger entfernt liegen
sollte. Nichts dolles, ein einfacher Parkplatz, aber immerhin sollte
es dort eine Toilette geben und es war ganz nah. Ich bin wirklich
keine Nachteule und war daher auch völlig müde, als wir mit der
Diesellotte endlich die Rampe runter rollten. Wir fuhren los und ich
war schlagartig wieder wach. Das wenige was wir in der Dunkelheit
sahen auf unserem Weg zum Parkplatz verschlug uns schon völlig die
Sprache… die Steilen Felswände an den Straßen und die gewundenen
Wege mit ihren spektakulären Tunneln versprachen eine atemberaubende
Landschaft.
Nach der Nacht auf
dem Parkplatz, mit Truckern als Nachbarn und viel prasselndem Regen
auf unserem Dach machte sich kurz Ernüchterung breit… wo war die
Sonne geblieben, die in Dänemark unser ständiger Begleiter war.
Naja, half ja alle nix… also fuhren wir wieder los, holten uns
einen Kaffee an der nächsten Tankstelle und fuhren Richtung Norden
aus Kristiansand raus.
Und was soll ich euch sagen, wir wurden mehr
als entschädigt für das verregnete Erwachen. Keine 50 km hinter
Kristiansand riss der Himmel plötzlich auf und wir sahen die ersten
kleinen Fjorde links und rechts vom Weg liegen. Sahen glitzerndes
Wasser, steile Felswände, Regenbögen über dem Wasser und waren
wieder sprachlos angesichts der Schönheit die sich uns da
offenbarte. Alle fünf Minuten schrie einer von uns auf und wir
suchten ständig nach einem Platz zum Anhalten um uns das Spektakel
näher anzusehen, um kurz inne zu halten und den Moment in uns
aufzusaugen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dieser Morgen einer
der glücklichsten Momente in meinem Leben war, so klein und doch so
reich. Denn wir waren einfach Glücklich in diesem Moment, Dankbar
für die Sonnenstrahlen, für diesen Augenblick, für die Möglichkeit
das hier erleben zu können… Dankbar für die Zimtschnecke in
unserer Hand und stolz dieses Abenteuer angegangen zu sein.
Ich glaube, die
Autofahrer hinter uns waren schon ganz schön genervt … aber wir
wollten uns einfach nicht hetzen lassen und einfach im hier und jetzt
leben. Der Weg war das Ziel und wir hatten nur grobe Ziele für die
nächsten Tage gefasst… wollten uns aber nicht zu sehr fest legen.
Unseren ersten halben Tag in Norwegen, kamen wir tatsächlich also
nicht furchtbar weit, denn die Landschaft war einfach zu schön und
wir hielten immer wieder am Straßenrand an.
Nachmittgas hatten
wir uns den Manafossen vorgenommen. Einen Wasserfall in der Nähe von
Dirdal. Wir machten uns auf Weg und wurden von dicken Wolken
begleitet. Auf den letzten Metern zum Wasserfall kam Julia am Steuer
ganz schön ins Schwitzen, denn der Weg war geradeso breit genug für
unsere Diesellotte und was sollten wir machen, wenn uns jetzt jemand
entgegen kam!? Die 10 Kilometer rückwärts fahren zu müssen,
erschienen uns wie ein riesiger Albtraum. Dazu hatte es wieder heftig
angefangen zu regnen, rechts von uns die Steilwand, links ein Fluss,
der dank des vielen Regens auch reichlich Wasser führte und sehr
kalt aussah.
Aber wir hatten Glück und unser Daumendrücken wurde belohnt...keiner kam uns entgegen. Auf dem Parkplatz stand nur ein einziges Auto, es gab ein kleines Klo und eine Infotafel. Dazu viel Regen! Wir beschlossen noch etwas mit unserem Aufstieg zu warten, in der Hoffnung, dass der Regen etwas nachlassen würde. Ich kochte uns ein paar Nudeln mit Tomatensoße und wir machten es uns auf unserem Bett bequem.
Aber wir hatten Glück und unser Daumendrücken wurde belohnt...keiner kam uns entgegen. Auf dem Parkplatz stand nur ein einziges Auto, es gab ein kleines Klo und eine Infotafel. Dazu viel Regen! Wir beschlossen noch etwas mit unserem Aufstieg zu warten, in der Hoffnung, dass der Regen etwas nachlassen würde. Ich kochte uns ein paar Nudeln mit Tomatensoße und wir machten es uns auf unserem Bett bequem.
Das versprochene Aufklaren am Himmel blieb fürs erste leider aus… und daher haben wir nach dem Essen das einzig sinnvolle getan...ein feines Nickerchen. Denn das ist das Beste daran, dass man seine Unterkunft immer dabei hat… du kannst wann immer du magst anhalten und ein Nickerchen halten!
Ich dämmerte vor
mich hin… das Hörbuch im Ohr, das Prasseln des Regens so schön
beruhigt auf dem Dach. Irgendwann mischte sich aber noch ein anderes
Geräusch unter, eine Glocke. Ich dachte erst in der Nähe muss wohl
ein Kirche stehen und dämmerte wieder weg. Kurz darauf wurde die
Glocke lauter und es wurde ein richtiges Geläut aus vielen Glocken.
Ich riskierte also doch mal einen Blick aus dem Fenster und sah, dass
während unseres Nickerchens eine Herde Schafe auf den Parkplatz
gekommen war und nun seelenruhig um unser Auto herum graste. Was für
ein schönes Gefühl es war, einfach so von der Natur aufgenommen
worden zu sein und das wir anscheinend keinen weiter störten.
Wir beobachteten
noch ein wenig die Schafe und stellten dann resigniert fest, dass das
Wetter wohl heute nicht mehr besser werden würde. Also Regenhose und
-Jacke an und raus in den Berg. Auf der Infotafel stand „30 Minuten
Aufstieg auf einem Wanderweg.“ Man darf sich Wanderwege in Norwegen
aber nicht so vorstellen wie in Deutschland, denn wir hangelten uns
die nächste halbe Stunde von Stein zu Stein, über steile
Felsplatten, die nur mit einer Kette als Hilfe zum Hochziehen zu
bewältigen waren. Der Regen hatte die Angelegenheit nicht leichter
gemacht, aber ich habe mich gefühlt wie eine echte Abenteurerin, die
dem Wetter und der Natur trotze.
Oben angekommen
wurden wir für unsere Anstrengungen belohnt, denn der Manafossen war
wirklich beeindruckend, wie er sich da vor uns in die Tiefe stürzte!
Und auch hier lobe ich mir wieder die Nebensaison, denn wir waren
ganz alleine dort oben… wo sich im Sommer wahrscheinlich gerne
mehrere 100 Leute gleichzeitig tummelten. Das waren mir die kalten
Nächte doch Wert. Und wie wir so dort oben standen und die
Naturgewalt auf uns wirken ließen, hörte es auf zu regnen und der Moment war ganz allein unserer.
Weiter ging es
Richtung Lysefjord, denn dort wollten wir am nächsten Tag zum
Preikestolen hoch wandern. Wir hatten uns wieder auf unsere App
verlassen und dort nach vielem hin und her einen Campingplatz in der
Nähe des Fjords gefunden, den wir ansteuern wollten. Ihr müsst
wissen, wir hatten mittlerweile Oktober und die meisten Campingplätze
hatten nur bis zum 31.09. auf, da ab dann kaum noch jemand kam, weil
es einfach zu kalt wurde. Wir hatten also schon mehrere Plätze
angefahren, die einfach geschlossen waren. Es war natürlich schon wieder
dunkel, als wir endlich an dem Ort ankamen, von dem wir uns einen
Parkplatz zum Schlafen versprachen. Es folgte die einzige
Situation auf unserer Reise, in der ich KURZ ein wenig Angst hatte und
natürlich auch hier wieder so getan habe, als hätte ich die
Situation völlig im Griff.
Wir fuhren auf einer
kleinen Nebenstraße von der einzig großen Straße in diesem Ort.
Waren am Bowlingcenter an der Ecke abgebogen und das Navi sagte uns,
dass in 400m unser Ziel auf der linken Seite sein sollte. Mit uns
gemeinsam war ein Kombi abgebogen, der nun schon die ganze Zeit
hinter uns her schlich, obwohl er locker einfach an uns hätte vorbei
fahren können. Ich bog links in die Einfahrt des vermeintlichen
Campingplatzes ab, der Kombi auch. Nun wurden wir doch leicht nervös.
Ich fuhr einmal im Kreis auf den Parkplatz des Platzes und der Kombi
im Schneckentempo genau hinter uns. Nirgends brannte Licht in den Fenstern, der Platz lag stockdunkel da. Okay… Julia war stark nervös
und ich konnte auch das mulmige Gefühl im Bauch nicht länger
leugnen. „Wir halten hier jetzt nicht an!“, meinte Julia noch.
Aber was sollte ich machen?!? Ich wollte auch nicht mit quietschenden
Reifen vom Hof fahren und es gab in einer Stunde Umgebung keinen
anderen Campingplatz als diesen. Wir hielten die Diesellotte also an
und der Kombi hielt hinter uns. Kurz passierte nichts. Dann gingen
die Lichter am Wagen hinter uns aus und jemand stieg aus. Julia war
auf dem Sprung zum Messer, dass wir von meinem Onkel für den Notfall
mitgenommen hatten. Auch mir pochte das Herz bis zum Hals…
Was soll ich sagen,
ganz netter Typ… wollte uns nur erklären, dass der
Campingplatzbesitzer da vorne im Bowlingcenter arbeitet und wir,
falls wir auf den Preikestolen wandern möchten auf die
Wettervorhersagen achten sollen, da es dort oben in den letzten Tagen
zu Ãœberschwemmungen gekommen war.
…
Wir nickten, lächelten und machten das Fenster wieder hoch… Atmeten einmal tief
durch und lachten uns dann kaputt.
Wir hatten auch mit
diesem Platz nach anfänglichen Schwierigkeiten super Glück und
sogar einen beheizten Aufenthaltsraum für uns alleine. Aber ein
bisschen was von dem Schrecken ist mir wohl doch im Hinterkopf
geblieben, denn es war die einzige Nacht in der ich nicht ruhig
durchschlief, nachts aufwachte und komische Geräusche hörte, von
denen ich mir sicher war, dass sie von einem fetten Elch stammten,
der im Wald direkt neben unserem Auto stand….
...
Natürlich musste
ich genau in dieser Nacht raus aufs Klo ... um 4 Uhr … Julia schlief…
der Elch röhrte…
Aufbruch in ein Abenteuer - von Sorgen, Träumen und Meeresduft
23:07
Melissa
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23:07 Melissa 0 Comments
Am Anfang war da
diese Idee… Mal etwas Anderes machen… Sich etwas trauen und aus
dem Alltag ausbrechen. Ich hatte mir überlegt mir selber zu
beweisen, dass ich auch ohne Hilfe gut alleine zurecht komme, mir
selber zuzutrauen mit einem großen Auto durch fremde Länder zu
fahren und mit nur Wenig zufrieden zu sein. Daraus entstand die etwas
konkretere Idee mir einen Van zu mieten und mich auf den Weg nach
Norwegen zu machen. Ich hatte tatsächlich erst überlegt diese Reise
alleine anzutreten, doch als ich meiner Cousine davon erzählte, war
sie Feuer und Flamme, versuchte Urlaub für die Zeit im Oktober zu
organisieren und so wurde aus meinem Solotrip ein Mädelstrip, auf
den wir uns von da an die nächsten acht Wochen unfassbar freuten.
Ich selber machte
mir darum Sorgen, ob ich das große Auto fahren konnte, ob es nicht
zu kalt wird, ob ich mit dem wilden Campen klar kommen würde… Das
alles hätte ich natürlich niemals zugegeben im Vorhinein und wenn
mich jemand fragte, ob ich denn nicht Angst hätte oder mir Sorgen
machen würde, winke ich ab: „Ach Quatsch, was soll denn schon
passieren!?“
Worüber ich mich
allerdings tatsächlich nie Sorgen gemacht hatte während unserer
Zeit der Vorfreude und Planung war unsere Sicherheit… Ich meine,
komm schon… wir sind nach Norwegen gefahren und nicht in ein
Krisengebiet. Erst als wir schon unterwegs waren, erzählte mir
Julia wie viele sie darauf angesprochen hätten, ob es denn nicht
gefährlich ist, wenn wir alleine ohne Männer fahren… aber da
dachte ich dann: „Jetzt erst recht!“ Ich würde aber lügen,
würde ich behaupten, dass diese Gedanken danach nicht hin und
wieder in meinem Kopf herumgegeistert sind.
Es war das letzte
Wochenende im September, als wir uns endlich auf den Weg machten.
Wir haben uns die
Diesellotte, die früher einmal als Krankentransportfahrzeug beim
roten Kreuz gedient hat, über die Plattform PAUL CAMPER gemietet.
Von Anfang an waren wir verliebt in das alte Schätzchen, mit all
seinen Macken. Dem nicht funktionierenden zweiten Gang, dem Geruch
nach faulen Eiern und dem Treckersound beim Starten des Transporters,
um nur mal einige davon zu nennen.
Dieses Gefühl von
Freiheit, als wir das Auto starteten, unseren Männern und unserer Familie im Rückspiegel zuwinkten und uns knatternd auf den Weg
Richtung Norden machten, war einfach überwältigend. Wir sprudelten
gerade zu vor Energie und dieses Kribbeln im Bauch werde ich nie
vergessen. An diesem ersten Tag hieß es erst mal Kilometer reißen,
denn wir wollten die erste Nacht unbedingt schon am Meer verbringen.
Also Zähne zusammen beißen und der Diesellotte ihr
Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h abverlangen. Es war herrlich,
denn wir fuhren bei strahlend blauem Himmel dem Abenteuer Vanlife
entgegen. Gute Musik brachte uns fröhlich durch den Tag und als der
Himmel sich langsam orange und rot verfärbte, hätte ich schreien
können vor Glück, denn ich fühlte schon tief im Inneren, dass das
richtig gut wird!
St. Peter Ording
hieß das erste Ziel und wir kamen im Dunkeln an. Wir hatten uns
vorher nicht darum gekümmert, wo wir schlafen werden und mit der App
„park4night“ suchten wir uns jeden Abend aufs Neue einen
Standort. In Deutschland ist nichts mit wild Campen, daher suchten
wir einen Campingplatz in Nähe des Strandes und konnten dort die
erste Nacht verbringen. Außentemperatur waren 10 Grad, wir hatten
zwar Schlafsäcke dabei, wollten aber fürs erste bei den Bettdecken
bleiben.
Am nächsten Morgen duschten wir schnell und packten unsere Sachen, denn wir hatten nicht vor lange dort zu bleiben. Wir wollten so gerne an unserem ersten Morgen am Strand frühstücken und dafür ist St. Peter Ording einfach perfekt, denn du kannst (für eine ordentliche Gebühr natürlich) mit deinem Auto direkt auf den Strand fahren.
Es war herrlich…
Wind, Sonne, Möwen und viel Ruhe und Platz… Wir bereiteten uns
Porridge zu, aßen eine Zimtschnecke (dies sollte ein tägliches
Ritual werden) und schauten lange aufs Meer hinaus. Welch fulminanter
Start für diese Reise…
Na dann wollen wir
mal nach Dänemark
Ich weiß nicht wie
es euch geht, aber sobald ich die dänische Grenze überschreite,
breitet sich in mir immer automatisch eine innere Ruhe aus. Das war
schon als Kind so und hat sich seit dem nicht geändert. So ging es
mir auch dieses Mal. Die Landschaft von Dänemark erinnert mich an
zahlreiche wunderschöne Urlaube aus meiner Kindheit und ein Gefühl
von Heimat breitet sich in meinem Herzen aus. Wir fuhren an der
Ostküsste hoch und legten eine ausgedehnte Mittagspause in Höl ein,
dem Ort an dem die Familie meines Mannes oft Urlaub macht, setzten uns in die Sonne auf einen Steg und genossen den Augenblick völliger
Ruhe.
Bis wir unser
Nachtlager aufschlagen konnten, mussten wir aber noch ein paar
Kilometer hinter uns bringen , denn am nächsten Abend wartete die
Fähre auf uns und wir wollten am nächsten Tag nicht hetzen müssen.
Also ging es weiter mit unserem kleinen Trecker, immer weiter
Richtung Norden, die frische Meeresbrise in den Haaren und die
Sonnenstrahlen auf der Haut. Die Sonne sank westlich von uns langsam
und wir suchten uns mit der App einen Stellplatz für unsere zweite
Nacht. Tatsächlich hatten wir richtig Glück und fanden einen
Stellplatz für Wohnmobile mit Strom und Sanitäranlagen direkt an
einem kleinen Hafen und hatten ihn auch noch für uns ganz alleine. Ein Hoch auf die Nebensaison.
Die Nacht sollte verdammt schattig werden, die sternenklaren Nächte
waren wunderschön, versprachen aber auch immer Temperaturen um die
Null Grad! Meine Nachtgarderobe sah also wie folgt aus :
Langarmshirt, Wollpulli, Jogginghose, Socken, Wollsocken und bis
sich das Bett angewärmt hatte auch noch eine Wollmütze. Wir sind
allerdings bei unseren Bettdecken geblieben und haben uns darüber
noch eine Kuscheldecke gepackt. Und ob ihr es glaubt oder nicht,
haben wir die ganze Nacht über geschlafen wie ein Baby und nicht
gefroren.
Morgens haben wir
die Rücktüren unseres Transporters geöffnet und die Aussicht auf
den morgendlichen Hafen genossen. Die Nasen waren kleine Eiszapfen,
aber der Rest war kuschelig warm unter den Decken. Wir konnten diese
Harmonie in vollen Zügen genießen und vielen in eine Art Trance,
während wir auf das Meer hinaus schauten, eine Mischung aus
Zufriedenheit und leichtem Unglauben über die Schönheit des Einfachen.
Unser Weg führte
uns weiter durch das schöne Dänemark, der Nordspitze entgegen.
Unsere Fähre sollte abends abfahren, aus Hirtshals rund 40 Minuten
vom wunderschönen Skagen entfernt. Dort treffen sich Nord- und Ostsee
und bieten ein schönes Schauspiel an dem Punkt, wo die Wellen
aufeinander treffen. Daher konnten wir es uns natürlich nicht nehmen
lassen und statteten Skagen einen kurzen Besuch ab. Dort wanderten wir den Strand entlang, genossen den Wind um unsere
Nasenspitzen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Wir
redeten darüber, wie gut der Start in dieses Abenteuer geklappt hat
und was als Nächstes auf uns zu kommen wird. Denn wenn wir mal ganz
ehrlich sind, waren wir beide ganz schön aufgeregt vor der
Fährüberfahrt am Abend. Dieses Kribbeln machte sich wieder im Bauch
breit und jede hing so ihren Gedanken nach.
Wir machten uns sehr
pünktlich auf den Weg, denn man sollte zwei Stunden vorm Ablegen des
Schiffs am Hafen sein und wir wollten nicht zu spät kommen. So
standen wir ab 18 Uhr am Hafen, eingereiht mit vielen Wohnmobilen,
Lkws und Autos, die alle mit uns gemeinsam nach Norwegen fahren
wollten. Wir nutzen die Zeit um Gedanken nachzuhängen, von Norwegen
zu träumen und ein Hörbuch zu hören. Gut, dass wir die Zeit noch
mal zum Kräfte sammeln genutzt haben, denn das sollten wir später noch
gut gebrauchen können.
Für heute werde ich
aber erst mal Schluss machen und euch bald mehr über Norwegen
erzählen, denn so viel kann ich euch schon mal verraten, wir wurden
mehr als belohnt für die holprige Überfahrt nach Kristiansand :-)
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My Living Spree ist ein Mode und Lifestyle Blog der im Januar 2014 ins Leben gerufen wurde um die vielen bunten Dinge, die das Leben uns bereit hält, mit anderen zu teilen. Es dreht sich hier darum, wie ich mich fit halte, Mode und Beauty, neue Rezepte sowie meine große Leidenschaft das Reisen und all die anderen Themen, die mich beschäftigen.
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