Sansibar trough my Phone

20:54 Melissa 0 Comments



Wer bei diesem Beitrag einen ähnlich ausführlichen Bericht wie beim Beitrag über unsere Reise auf dem Festland hofft, den muss ich leider direkt in den ersten Zeilen enttäuschen.
Wir hatten uns ja schon von Anfang an vorgenommen die vier Tage so viel wie möglich zu lesen, zu entspannen und am Strand herumzuliegen. Vielleicht wollten wir einen Ausflug nach Stonetown machen, uns das Geburtshaus von Freddie Mercury anschauen oder die vielen Essensstände testen, die an jeder Ecke in der Stadt stehen. 


Unsere Ankunft auf der Insel war dann etwas holprig. Nach einem rasanten Flug, auf dem wir schwören könnten, beim steilen Start kurz ohnmächtig geworden zu sein, landeten wir um 19 Uhr im dunkeln auf der kleinen Insel vorm Festland und waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Vor dem Flughafen warteten dann schon Leute mit meinem Namen auf einem Schild und wir dachten kurz: „läuft doch!“ Fünf Mann fühlten sich gleich bemüßigt auf uns zuzustürzen, nachdem wir uns zu erkennen gegeben hatten und rissen uns die Koffer aus der Hand. Wir liefen ihnen hinter her, kreuz und quer über den Parkplatz und als wir uns schon fast sicher waren, dass sie vergessen hatten wo das Auto steht, kamen wir an einen klapprigen, alten SUV. Ich dachte: „Prima, da passt wenigstens unser Gepäck gut rein.“ Beim aufmachen der hinteren Tür habe ich dann aber festgestellt, dass der ganze Kofferraum voll mit großen, orientalischen Sitzkissen war, die schon bis auf dir Rückbank überquollen und auch auf dem Beifahrersitz lag noch ein Sitzkissen. „Psst...Maxi...hast du das gesehn? Wo soll denn unser Gepäck hin?“ Ich war wirklich skeptisch, aber der Fahrer meinte nur „no worries!“ und nach zehn Minuten Koffer-Tetris hatte er dann tatsächlich alles verstaut und wir konnten uns auf den Weg machen. Das Auto machte komische Geräusche, es roch furchtbar nach nassem Hund und der Fahrer schimpfte die ganze Zeit leise vor sich hin. Wir fuhren eine Dreiviertelstunde kreuz und quer durch Stonetown, die dunkelsten Ecken und Gässchen, unser Fahrer sprach dauernd irgendwelche Leute auf der Straße an und telefonierte durchgehend mit jemandem. Währenddessen erklärte er uns wie wenig er geschlafen hat die letzten Tage, dass er nie frei hat und es nicht richtig ist, dass er noch andere Sachen erledigen muss, wo er doch eigentlich nur uns abholen möchte. Wir hatten anscheinend endlich den Richtigen gefunden und der Fahrer konnte einen ominösen Brief an ihn überreichen. Wer nun denkt, ab jetzt geht‘s ja nur noch eben zum Hotel, der irrt...denn es folgten 1,5 Stunden Horrorfahrt quer über die Insel, denn ich wusste dann warum er es nicht mag im Dunkeln zu fahren. Die Autos und LKWs die uns entgegen kamen, hatten entweder kein Licht oder Fernlicht an. Man konnte nichts erkennen, überall saßen Leute im Stockdunklen am Straßenrad oder fuhren auf Räder, die man erst 5 Sekunden vorher erkennen konnte. Dazu war die Sicht des Fahrers durch Kissen und Gepäck stark eingeschränkt und wir hatten dauernd Angst, dass die Müdigkeit ihn übermannt und er am Lenkrad einschläft. Bei jedem Speedbump schimpfte er wie ein Rohrspatz und machte allgemein einen sehr überforderten Eindruck. Als wir dann nach über zwei Stunden Fahrt am Hotel auf der anderen Seite der Insel ankamen waren wir nicht nur dank der Temperaturen schweißgebadet und haben uns geschworen diesen Weg nur noch einmal auf uns zu nehmen und zwar wenn wir zurück zum Flughafen müssen.

Daher sind wir die viert Tage auf der Anlage und in der nahen Umgebung geblieben, was wirklich nicht das schlechteste war, denn wir hatten eine Unterkunft direkt am Strand und nebenan eine tolle Beachbar, in der man es wirklich gut aushalten konnte. Es hätte uns also schlechter treffen können, aber ich kann quasi nichts über die Insel sagen, denn wir haben nicht viel gesehen. Was ich sagen kann ist, dass das Meer einfach unglaublich schön klar und warm war und ich noch nie so einen weißen, feinen Strand gesehen habe. Also, wenn ihr euch ein Bild von Sansibar machen wollt, müsst ihr doch leider selbst hin fahren, aber ein paar Bilder wollte ich hier doch gerne mit euch teilen.









#fernweh

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